Eine strahlende Erscheinung ist sie… – und immer schon gewesen, seit sie mir vor 40 Jahren erstmals im Jazzlokal „Kleines Rondell“ begegnete. Damals studierte sie Biologie und kellnerte in Jenny’s Place, damals, unter Ägide von Sängerin und Schauspielerin Jenny Evans, the place to be in der Münchner Jazz-Szene. Ein paar Jahre später sah ich Petra zu meiner großen Überraschung im TV wieder, als Talkgast von Hans Meiser! Da ging es mal nicht um Jazz und auch nicht um Biologie, vielmehr präsentierte sie sich uns ZuschauerInnen als Vorsitzende der Deutschen Lebensbrücke e.V., eine Hilfsorganisation, die es inzwischen seit über 35 Jahren gibt und Petra kreuz und quer durch die Welt führt.
Überhaupt besitzt sie Perpetuum Mobile Qualitäten: Eben noch in Liberia, trommelt sie im nächsten Augenblick irgendwo im Hohen Norden Deutschlands auf einer Benefiz-Veranstaltung für ihre Organisation oder tischt daheim gekonnt für gleich ein Dutzend FreundInnen auf… Kurz danach organisiert sie schon wieder in der Münchner Szene eine ihrer Jazz-Veranstaltungen, denn für diese Musikrichtung schlägt nach wie vor ihr Herz.
Dieses Herz ist so groß, dass wir, ihre Freundinnen und Freunde, hilfsbedürftige Kinder aus aller Welt und last not least ihr Mann, der Jazz-Sänger Thomas de Lates (Foto rechts), alle dort reichlich Platz finden…

…und eben auch der JAZZ, dem sie sich in gleich zwei ehrenamtlichen Funktionen seit Jahren widmet, ein Durchhaltevermögen, das auf dem schwierigen Terrain dieser speziellen Musik an sich schon eine Leistung darstellt:

Zum einen gehört Petra dem Vorstand der J.I.M.-Jazzmusiker Initiative München an und zeichnet in dieser Funktion mitverantwortlich für die Programmgestaltung des alljährlichen Jazzfests München, wie auch, zum anderen, für die ihrer eigenen Jazzreihe „jazz & beyond“ im historischen Münchner Künstlerhaus.
In beiden Funktionen kommt ihr dabei die in Jahrzehnten zementierte Präsenz in der Jazzszene zugute:

Das Foto zeigt mich während eines langem Gesprächs mit Petra Windisch de Lates, die mir von ihrer Arbeit bei der Deutschen Lebensbrücke e.V. erzählte. Mir boten sich Einblicke in eine Hilfsorganisation, die nach dem Credo tätig ist, dass wirkungsvolle Hilfe nicht nur empathischer sondern auch qualitativ hoher Güte bedarf. Entsprechend steht Petra mit beidem Beinen geerdet in ihrem Manager-Job! Für eine vergleichbare Tätigkeit in Wirtschaft oder Industrie würde sie ein Vielfaches verdienen, „aber ich bekomme soviel zurück„, von den Kindern und deren Eltern, denen sie mit der Deutschen Lebensbrücke ein Stück Zukunft schenken konnte. Ab und an geht der Kampf um eine solche Zukunft verloren, auch davon berichtete mir Petra in bewegenden Worten. Doch die positiven Erlebnisse würden überwiegen. Dennoch, mit der Veränderung der Medienlandschaft und dem Rückgang des allgemeinen Lebensstandards, sei Spendensammeln definitiv schwerer geworden.
